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  • Tsodilo-Hügel in Botswana: Das Flüstern der Wüste


    • Seit 2001 UNESCO-Welterbe
    • Kategorie: Kulturerbe
    • Über 4.500 Felszeichnungen
    • Eine der dichtesten Fundstellen weltweit
    • Bis zu 24.000 Jahre alt
    • Heiliger Ort für San-Völker
    • Spirituelle Bedeutung bis heute
    • „Louvre der Wüste“ genannt
    • Vier Hauptfelsen: Mann, Frau, Kind, Unbekannter


    1. Einleitende Übersicht

    Das Felsheiligtum von Tsodilo entstand vor mindestens 4.000 Jahren durch Jäger-und-Sammler-Gemeinschaften der San als sakraler Versammlungsort in Form von Felsmalereien und Kultstätten als Ausdruck tiefer spiritueller Verbundenheit mit der Natur. Die markanten Hügel des UNESCO Welterbe Botswana erheben sich in der nördlichen Kalahari und prägen seit Jahrtausenden die spirituelle Landschaft der San und anderer indigener Völker. Kleine, runde Steinzirkel belegen rituelle Handlungen und heilige Feuerstellen. Mit einfachen Farbpigmenten fertigten die Künstler Tierabbildungen, Jagdszenen und abstrakte Symbole an, um spirituelle Botschaften an nachfolgende Generationen weiterzugeben.

    2. Warum ist dieses Monument als Welterbe einzigartig?

    Die Hügel des UNESCO Weltkulturerbe Botswana Tsodilo weisen über 4.500 Felsmalereien auf, deren Alter auf bis zu 24.000 Jahre datiert wird. Damit belegt das Gebiet eine der umfangreichsten und ältesten Sammlungen prähistorischer Felsenkunst weltweit. Die Bildnisse dokumentieren verschiedene Epochen und spiegeln die spirituellen Vorstellungen der San und anderer Gemeinschaften wider. Aufgrund der kulturellen Kontinuität und der ungebrochenen sakralen Bedeutung erlangte Tsodilo 2001 den Status als UNESCO Weltkulturerbe.

    3. Geschichte

    Tsodilo prägte seit der Altsteinzeit das Leben jener Jäger und Sammler, die in der nordwestlichen Kalahari temporäre Siedlungen anlegten. Die San schufen über Jahrtausende fortlaufend neue Malereien, wobei sich die Techniken nur minimal veränderten. Mit der Ausbreitung anderer Völker wie der Bantu erreichte die kulturelle Bedeutung der Hügel eine breitere Relevanz. Die Bantu übernahmen Legenden, die die heiligen Orte erklärten, und führten Zeremonien durch. Später übernahmen Missionare Berichte über Tsodilo, ohne jedoch die spirituellen Geheimnisse vollständig zu verstehen.

    Im 20. Jahrhundert führten die Forschungsreisen der ersten Archäologen in diesem einmaligen Unesco Welterbe Botswana zu einer systematischen Erfassung der Felszeichnungen. In den 1960er und 1970er Jahren kartierten Ethnologen und Archäologen hunderte von Malereien und sammelten mündliche Überlieferungen der San. Diese Quellen belegen, dass Tsodilo nicht nur als Kunstort diente, sondern auch als Pilgerziel für Rituale an markanten Anlässen wie Geburt und Ernte. Die Anerkennung als UNESCO Weltnaturerbe Botswana Tsodilo im Jahr 2001 sichert den Schutz und die Wertschätzung dieser jahrtausendealten Kulturlandschaft.


    4. Was gibt es zu sehen?

    Das UNESCO Weltkulturerbe Botswana Tsodilo besteht aus vier markanten Erhebungen: Duiker Hill, Female Hill, Male Hill und Child Hill. Jede Erhebung birgt einzigartige Malereien und Kultplätze. Auf Duiker Hill lassen sich verschiedene florale Motive und Abbildungen von Antilopen (Duiker) erkennen, nach denen der Hügel benannt ist. Kleine Felsnischen dienten als Unterstände, in deren Schutz Künstler ihre Pigmente anrührten.

    Am Female Hill finden sich vorwiegend Darstellungen von Antilopen, Zebras und Kudus. Diese Tiere dominieren die Malereien und symbolisieren Lebensspender und Nahrung. Die abwechslungsreichen Rotschattierungen wurden aus Eisenoxid gewonnen. Die pigmentierten Flächen erreichen Größen von bis zu zwei Metern. Daneben lassen sich schemenhafte Menschenfiguren identifizieren, die Jagdrituale und Gemeinschaftsriten symbolisieren.

    Der Male Hill weist komplexe Linienmuster, geometrische Zeichnungen und Tierabbildungen auf, die in unterschiedlichen Techniken ausgeführt wurden. Klares Weiß stammt aus gemörserter Kalkkreide, während Braun- und Rottöne organisches Material mit Eisenanteil verwendeten. Einige niedere Felsüberhänge am Hangboden dienten als Versammlungsorte für Initiationsriten. Darüber hinaus existieren steinerne Sitzplätze, die an Versammlungsebenen erinnern.

    Child Hill enthält die ältesten Malereien. Hier ließ sich anhand von Datierungen nachweisen, dass einige Bilder vor bis zu 24.000 Jahren entstanden. Die Darstellungen sind stark verwittert, aber noch deutlich erkennbar. Sie zeigen vor allem Großwild wie Steinböcke, Nashörner und Löwen. Die Pinselstriche sind sanft geschwungen, was auf primitive Werkzeuge wie Tierhaarpinsel hinweist.

    Rund um die Hügel verteilen sich zahlreiche Steinzirkel, Felsplattformen und kleine, mit Steinen begrenzte Vertiefungen. Diese Plätze markieren ritualisierte Feuerstellen und Opferstellen, an denen Kerbholzrituale und Tieropfer stattfanden. Einige Steinanker deuten auf die Errichtung temporärer Unterkünfte aus Zweigen und Fellen hin. Die Vegetation ist geprägt von Akazien, Mopane-Bäumen und niedrigen Dornenbüschen.

    Die größten Konzentrationen von Malereien finden sich an steilen Felswänden und in geschützten Höhlen. Überdachte Nischen boten Malern Schutz vor Witterungseinflüssen, deren geringe Höhe erforderte, dass Künstler kniend oder sitzend arbeiteten. In relativer Nähe liegen kegelförmige Felsblöcke, die als Sitz- und Meditationssteine dienten. Auf manchen trägt man eingeritzte Linien, die auf uralte Kalendariumsmarkierungen hindeuten.

    In wenigen Metern Abstand zu den Malereien befinden sich natürliche Dolinen und kleine Senken, in denen sich Regenwasser sammelte. Diese Trinkwasserstellen ermöglichten saisonale Besiedlungen und dienten als Versorgungsquelle für Ritualteilnehmer. Östlich von Child Hill stehen zwei massige Kopjes als markante Felsinseln in einer flachen Senke. Ihre Spitze erhebt sich über zehn Meter und beherbergt zahlreiche Bildnisse von Antilopen und Springböcken.

    In den umliegenden Ebenen lassen sich vereinzelte Zeichnungen im Erdreich erkennen. Diese Petroglyphen sind mit stärkeren Linien versehen und stellen überdimensionierte Tierfüße dar. Sie verweisen auf Jagdakzente und Bodenrituale. Manche Petroglyphen gruppieren sich kreisförmig um kleine Steinmonumente, die möglicherweise als Ankerpunkte für Flechtnetze fungierten.



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